Auf den Hund gekommen

Weißt du eigentlich, woher diese Redensart stammt?

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Es gibt einige Erzählungen um diese Redensart, die im Grunde bedeutet, dass man sich in einem schlimmen Zustand befindet. Eine Herkunftsgeschichte handelt von August dem Starken, der im Spätmittelalter eine Truhe besaß, in der er seine Goldmünzen aufbewahrte. Am Boden im Inneren war ein Hund abgebildet. Solange er genug Gold hatte, war der Hund nicht zu sehen. Doch schwand sein Reichtum und der Hund kam zum Vorschein, geriet er zunehmend in Schwierigkeiten. „Auf den Hund gekommen“, hat also wirklich etwas mit Ausgleich zu tun, beispielsweise, wenn man von seinem Kurs abgekommen ist.

„Auf den Hund gekommen“ sind in der Pandemie einige Menschen, sprichwörtlich wie wortwörtlich. Ich selbst bin es vor vielen Jahren, nachdem meine Mutter gestorben war. Dieser Hund hat uns als Familie gutgetan, uns viel geschenkt und gegeben. Zugegeben, bevor wir einen eigenen Hund hatten, hatte ich lange Zeit Angst vor Hunden. Heute weiß ich anders damit umzugehen.

Auf Kurs dank Hund

Warum ist das hier Thema? Ich möchte in diesem Blog ein wenig Werbung dafür machen, sich einen Hund zuzulegen. Gerade dann, wenn du vom Kurs abkommst, kann ein Hund an deiner Seite dir enorm helfen. Denn Hunde bringen etwas sehr Besonderes mit, was es unter Menschen nur selten gibt: unumstößliche Loyalität. Kommt ein Hund in dein Leben, dann bist du sein Mensch, egal was passiert. Daran ändert sich bis zu seinem Lebensende nichts, außer der Hund wird traumatisiert. Das bedeutet, ein Hund bleibt an deiner Seite, egal was passiert oder nicht passiert, egal was kommt oder nicht kommt: er bleibt.

Unter Menschen ist das ja völlig anders. Wenn wir nicht achtsam sind und beispielsweise unseren Partnern nicht genug Aufmerksamkeit zukommen lassen, bekommen wir bald Sätze zu hören wie: „So geht das aber nicht“, oder „wir müssen mal über unsere Beziehung reden“. Das heißt: Menschliche Zugewandtheit und Liebe sind ganz oft von unserem Verhalten abhängig. Das ist bei Hunden fast gar nicht so. Diese müsste schon echt übel behandeln, bevor sie ihr Verhalten einem gegenüber ändern.

Bringt in Bewegung

Lass mich konkret werden: Was bringt ein Hund, um auf Kurs zu kommen? Unbestreitbar bringt ein Hund dich in Bewegung. Damit ist er eigentlich das bessere Sportgerät. Ein Sportgerät kannst du kaufen und unbenutzt in die Ecke stellen, das hat dann ganz geringe Effekte. Ein Hund lässt sich nicht in die Ecke stellen, er muss raus und zieht dich mit. Und regelmäßige Bewegung hat viele positive Effekte auf Körper und Geist. Man könnte es auch so sagen: Besser den Hund im Haus als den Schweinehund im Kopf. Ich muss mich also gar nicht entscheiden, ob ich jetzt rausgehe oder nicht, mein Hund zieht mich automatisch dorthin.

Gut fürs Herz

Man hat herausgefunden, dass Hunde ihren Besitzern mehr Herzensruhe bringen. Das hat mehrere Gründe: Einmal die schon erwähnte unumstößliche Loyalität, die ein Hund zu seinem Menschen hat, also dass er einen nicht verlässt, egal was gerade Stand der Dinge ist. Dann natürlich der Faktor der regelmäßigen Bewegung. Und Hunde bringen ihre Besitzer auch zur Ruhe, das senkt den Blutdruck. Hunde haben außerdem positive Auswirkungen auf das Sozialleben ihrer Besitzer, sodass diese ein höheres Wohlbefinden haben, fand die Universität von Ohio heraus. Hundehalter haben ein besseres Selbstwertgefühl, sind körperlich fitter und leben bewusster.

Einen Hund im Haus zu haben, hilft gerade Menschen, die sich oft einsam fühlen. Dadurch wird viel weniger innere Isolation verspürt. In einem Hund hat man einen verlässlichen Sozialpartner, mit dem man in einer stillen, verbundenen Korrespondenz ist.

Die Hüter

Ein Hund vermittelt Geborgenheit und Sicherheit. Das liegt an ihrem guten Gehör. Auf diese Weise nehmen sie eher Gefahren und mögliche Eindringlinge wahr, warnen und beschützen ihre Halter. Das immer mehr Therapiehunde eingesetzt werden, liegt daran, dass Hunde in der Lage sind, Spannungen wahrzunehmen. Selbst wenn dein Hund kein Therapiehund ist, also nicht speziell ausgebildet wurde, wird er merken, wenn etwas mit dir nicht stimmt. Sie nehmen anders wahr als Menschen und sind in einer ganz anderen Art und Weise wach. Das hilft vielen Menschen unheimlich.

Viele Hunde werden zudem sehr gerne gestreichelt. Man kann also körperlich Kontakt zu ihnen aufnehmen, sie kraulen und ihre Wärme haptisch wahrnehmen. Ich habe zurzeit einen schwarzen Labrador und der hat richtig schön viel Fell am Hals, da kann man wunderbar reinpacken und spüren, dass da Wärme und Geborgenheit ist. Genau das, was vielen Menschen, die einsam sind, fehlt.  

Ich kann es dir also nur empfehlen, auf den Hund zu kommen. Durch das Zusammenleben mit Hunden merken wir, was die Basis unseres Lebens ist – wie bei der Truhe von August dem Starken.

Bewusste Entscheidung

Natürlich ist ein Hund nicht für alle Menschen etwas und das ist auch vollkommen in Ordnung. Bitte sei dir, bevor du einen Hund in dein Leben holst, darüber bewusst, dass du in diesem Moment Verantwortung für ein anderes Lebewesen übernimmst. Wie am Anfang des Textes gesagt, stehen Hunde zu ihren Menschen, egal was passiert. Das ist eine sehr starke Bindung, auf die sich der Hund auch bei dir verlassen können sollte. Triff diese Entscheidung also bitte stets mit Bedacht.

Es gibt auch noch andere Wege, um auf Kurs zu bleiben. Wenn du darüber gern sprechen möchtest, nimm gern Kontakt zu mir auf.