Resonanz – wie wir die feinen Schwingungen in uns nutzen können
Was hat die Resonanz mit Kommunikation, mit Coaching oder Führung zu tun? Eigentlich nichts, ist es doch ein Begriff der einem auch als technischer Fachbegriff bekannt ist. Aber das Gegenteil ist der Fall. Im heutigen Blog erläutere ich, wie wichtig für uns Menschen die Resonanz in der Kommunikation ist.
Das Wort Resonanz stammt aus dem Lateinischen und bedeutet „Widerhall“. Schauen wir uns den Begriff unter dem Stichwort „Kommunikation“ an. Es bedeutet, dass etwas in mir selbst „widerhallt“. Etwas findet in einem selbst „Klang“.
Einen schönen Vergleich bieten Musikinstrumente und hier vor allem die Saiteninstrumente, wie Gitarren, Geigen, Harfen oder ähnliches. Legt man zwei Saiteninstrumente nebeneinander und schlägt eine Saite an, klingt das daneben liegende Instrument mit. Die gleiche Saite kommt hier auch in „Schwingung“.
Resonanz in der Kommunikation
Diese Schwingung oder auch Resonanz ist ein wichtiger Bestandteil in der Kommunikation, etwa in der gesunden Führung oder auch in guten Gesprächen. Kommunikation, gleich welcher Art, sollte immer einen Widerhall, eine Schwingung in einem hervorrufen.Die Wahrnehmung der Schwingung zu schulen, stellt eine hilfreiche Aufgabe für Coachings dar. Hier frage ich dann beispielsweise meine Klienten, welche Resonanz ein bestimmter Text in ihnen hervorruft und lasse sie die hervorgerufene Resonanz genau analysieren. Übertragen meine Klienten dieses „Resonanz wahrnehmen“ auf ihre private oder persönliche Kommunikation, sind die Ergebnisse oft verblüffend: Wo vorher die Kommunikation stockte, zu keinem guten Ergebnis führte, lassen sich jetzt wieder gute Gespräche führen und Konflikte lösen.
Resonanz wahrnehmen
Doch worin liegen unsere Schwierigkeiten, diese Resonanz zu erkennen? Hier kommen wir zurück auf mein Beispiel mit den Saiteninstrumenten. Wir selbst haben keine Saiten, die in Schwingung geraten und eine Resonanz hervorrufen. Wir Menschen sind auf uns selbst angewiesen. Wir müssen lernen, die Resonanz in uns wahrzunehmen.
Für uns Menschen ist das nicht ganz einfach. Untersuchungen zeigen, dass wir etwa bei einem Gang durch die Fußgängerzone 95% der Eindrücke ausblenden. Das wiederrum ist gut so, denn es schützt uns vor einem Zuviel an Wahrnehmung.
Daher können wir den Widerhall anderer Menschen in uns selbst nur wahrnehmen, wenn wir uns dafür sensibilisieren.
Umgang mit der Resonanz
Um von der Wahrnehmung der Resonanz zu profitieren, müssen wir uns den Umgang damit bewusst machen. Etwa auf der Gefühlsebene:
Nehmen wir eine Resonanz wahr, löst das im gleichen Moment Gefühle aus. Angst, Wut, Trauer, Freude oder irgendein anderes Empfinden. Hier passt der allseits bekannte Satz: „Was macht das mit dir?“
Beeinflusst von den Gefühlen, leitet sich das Denken ab. Wir verspüren oft einen Impuls, etwas zu tun. Eine erste Absicht. Doch Vorsicht, wir halten nun besser inne und überlegen, was unser eigentlicher Wille, unsere Absicht ist.
Überträgt man dieses Handeln auf Führungssituationen kann das so aussehen:
Ich bin wütend auf einen Mitarbeiter, weil er etwas wieder nicht so gemacht hat, wie ich wollte. Mein erster Impuls als Führungskraft ist vielleicht, ihn zusammenzustauchen. Aber ist das meine Absicht? Nein, ich will es ihm eigentlich viel lieber in Ruhe erklären, damit er seine Tätigkeit zukünftig anders ausführt.
Also, zuerst die Resonanz wahrnehmen, ebenso wie den Gefühlsimpuls, den die Resonanz auslöst. Dann innehalten und sich über die tatsächliche Absicht klarwerden – und dann erst reagieren oder kommunizieren.
Achten Sie zukünftig auf die Resonanz. Sie wird Ihnen helfen „auf Kurs“ zu bleiben.