Was gibt dir Halt – in Zeiten von Corona?

Es fühlt sich an wie eine Endlosschleife. Da scheint die eine Welle gerade überwunden, schwappt aus fernen Ländern schon die nächste bedrohliche Corona-Variante zu uns rüber. Deutschland liegt lahm – und da wundert es nicht, dass der eine oder andere von seinem Kurs abkommt. Doch was ist das, was uns in diesen Zeiten auf Kurs hält? Was gibt uns Halt?

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Die Pandemie beeinflusst unser Leben seit nunmehr knapp zwei Jahren. Dabei dreht sich die sogenannte VUCA-Welt weiter, sogar noch schneller, als wir uns das vielleicht je hätten erträumen können. Die VUCA-Welt ist unbeständig und unsicher, in ihr nimmt die Volatilität stetig zu und auch die komplexer werdenden Strukturen nehmen rasant an Fahrt auf. Das ist mitunter ein Grund dafür, wieso wir Menschen immer mehr das Gefühl bekommen, uns wird unser Sicherheitsbedürfnis sowie das Bedürfnis nach Halt unter den Füßen weggerissen.

Erste Symptome: Gereiztheit und Nervosität  

Die beiden Grundbedürfnisse nach Halt und Sicherheit beschäftigen den Menschen sehr. Und vor allem in Zeiten der Pandemie wird es für ihn immer schwerer, diese für sich auszufüllen. An dieser Stelle ist es interessant, sein Umfeld genauer zu beobachten und mal zu schauen, wie hoch die Quote der Gereiztheit und Nervosität ausfällt? Ein passendes Beispiel ist der Hype um das nicht mehr ganz so aktuelle Video, das einige SchauspielerInnen über ihre sozialen Netzwerke an die Gesellschaft vermittelt haben. Auch wenn ich mich weder inhaltlich noch politisch dazu äußern möchte, waren die Reaktionen auf ebendiese teilweise komplett überzogen, fast schon hektisch, sodass so manch einer seine Reaktion auch schnell wieder zurückgezogen hat. Nicht zuletzt ein Beweis für die aktuell gereizte Stimmung innerhalb der Gesellschaft.

Es ist alles eine Frage der Haltung

Ganz abgesehen von den diversen Reaktionen auf die einzelnen Videos sowie die sich verbreitende gereiztere Stimmung in der Gesellschaft, nehmen viele Menschen schnell die Haltung ein, anderen etwas vorzuwerfen. Ich persönlich bin der Meinung, dass dies nicht der richtige Weg ist. Vielmehr glaube ich, dass man dann eine vorwurfsvolle Haltung einnimmt, wenn man selbst keinen oder nicht genügend Halt hat, wenn der persönliche Kompass, das Gleichgewicht der eigenen Bedürfnisse durcheinandergeraten ist. Und diese Neigung nimmt vor allem in dieser verletzlicher werdenden Welt immer weiter zu. Eine Welt, die jeden Tag unklarer zu werden scheint, geprägt von immer wieder aktualisierten Maßnahmen oder Regeln. Und genau aus diesem Grund ist es besonders wichtig, auf die eigenen Grundbedürfnisse, vor allem die hinsichtlich der Sicherheit und des Halts, zu achten und sie zu erfüllen. Denn diese Beachtung und Erfüllung wirkt sich enorm auf die persönliche Haltung aus.

Fazit: Komme dir selbst auf die Spur

Ein weiterer ausschlaggebender Faktor des persönlichen Wohlbefindens sowie der Bedürfniserfüllung ist das soziale Umfeld. Schau dich einmal um unter den Menschen, die dich auf deinem Kurs begleiten. Menschen, die deine Freunde sind, deine Arbeitskollegen, deine Familie oder sonstige Bekannte – welche Haltung nehmen sie ein? Handelt es sich dabei um Menschen, die dir Halt geben, dich unterstützen und bei deiner Verwurzelung tatsächlich „nützlich“ sind? Oder sind diese Menschen eher haltlos? Frage dich, wer dir in diesen Zeiten zur Seite stehen soll, wer dir guttut und diese Pandemie gemeinsam mit dir durchstehen soll? Außerdem schadet es, um sich selbst auf die Spur zu kommen, nie, sich mit spirituellen Ritualen näher zu befassen. Denn meditative und spirituelle Übungen führen dazu, mit stressigen und reizvollen Situationen gelassener umgehen zu können – ein guter Anlass zu diesen verrückten Zeiten.

Wenn du dich mehr für diese Thematik interessierst und hilfreiche Übungen kennenlernen möchtest, um deine innere Haltung zu spüren, dann höre gerne in meinen Podcast „Auf Kurs“ zum Thema „Was gibt dir Halt?“ rein.

Solltest du jemanden benötigen, mit dem du gerne mal über deine innere Haltung oder deine Gedanken sprechen möchtest, dann melde dich gerne bei mir – gemeinsam finden wir einen guten Weg, der dich zurück „auf Kurs“ bringt.