Wie behindern wir uns selbst?

Heute habe ich drei ultimative Tipps, wie du dich selbst behindern und vom Kurs abbringen kannst.

· 4 Min Lesezeit

Shutterstock.com | Paul Craft

Verlieren wir gar nicht viele Worte, mein erster Tipp ist:

 

1. Ambivalenzen leben

Das Leben steckt voller Ambivalenzen – sie sind wie Stolpersteine, die uns täglich begegnen. Man nimmt sich vor, abends ein Glas Wein weniger zu trinken, während in der Küche dieser leckere Rotwein steht. Man möchte dringend abnehmen, aber man kommt an der Bäckerei mit diesem leckeren Gebäck vorbei. Und so denkst du vielleicht immer wieder: Ich habe mir da was vorgenommen und trotzdem komme ich in die Ambivalenz. Eine gute Art, dich selbst zu behindern, dich vom Kurs abzubringen und deine Ziele nicht zu erreichen.

Das Problem an der Ambivalenz ist für viele, dass sie sich, wenn sie sich für etwas entscheiden, sich gleichzeitig gegen etwas entscheiden. Das heißt, man beschäftigt sich mit beidem und kommt darüber in die Ambivalenz. Wir Menschen neigen oft dazu, genau das abzuwählen, was wir eigentlich sehr gerne mögen – und das ist natürlich ein besonders schwieriger Punkt, an dem es sich leicht scheitern lässt.

Mein zweiter Tipp lautet:

 

2. Das Hochstaplersyndrom nutzen

Es äußert sich folgendermaßen: Du hast etwas erfolgreich gemeistert, bekommst gesagt, du seist besonders fähig und geeignet für etwas und erhältst Lob und Anerkennung. Doch in diesem Moment hast du selbst dieses Gefühl gar nicht, weil du mit dir selbst keine Fehlertoleranz hast.

Das heißt, du streitest dein Können ab und denkst „Ach Quatsch, ich kann das ja gar nicht“. Im Inneren bist du davon überzeugt, Glück gehabt zu haben und dass die anderen gar nicht verstehen, dass du selbst gar nichts bewirkt hast. Du denkst, dass du ein Hochstapler bist und dass die anderen das gerade zwar nicht sehen, aber sicher bald herausfinden werden.

Wer seine eigene Leistung runterredet und sich wie ein Hochstapler fühlt, geht wenig wertschätzend mit sich selbst um. Du verhinderst damit, dass du dich und das, was du geleistet hast, mit dem Ergebnis ins Verhältnis setzen kannst – und behinderst dich selbst, weil du die Leistung nicht deinem Kurs zuschreibst.

Mein dritter und letzter Tipp ist:

 

3. Setz dir Ziele, die du gar nicht erreichen kannst

Dafür musst du einfach ein Ziel wählen, dass du nicht schaffst und wobei du immer unter der Messlatte bleibst. So ist noch bevor du begonnen hast, klar, dass du unter dieser Latte bleiben wirst. Damit zeigst du, wie du mit deiner Angst umgehst – du ergibst dich ihr. Ein unerreichbares Ziel sichert dich vorm Scheitern ab, weil du damit verhinderst, dass es zu einer realistischen Bewertung kommen kann.

Diese drei Tipps – Ambivalenzen, Hochstaplersyndrom und zu hohe Ziele – führen alle dazu, dass du deine Fähigkeiten, deine Kompetenzen und deine Performance in ein unrealistisches Verhältnis zu dir selbst setzt und dich damit letzten Endes behinderst. Auf diese Weise kannst du kein gutes Gefühl von Selbstwirksamkeit entwickeln.

 

Bist du selbstwirksam?

Psychisch Kranke haben zum Beispiel gar kein Gefühl für Selbstwirksamkeit, sie fühlen, sehen und erleben nicht, dass ihr Handeln etwas bewirken kann. Bei gesunden Menschen ist es etwas diffiziler. Wenn du eine Führungskraft bist, bin ich mir sicher, dass du etwas bewirkst, sonst wärst du keine. Aber prüfe einmal nach, ob du wirklich das Gefühl hast, dass das auf dein Handeln zurückgeht.

Diese Ängste kommen daher, dass wir schon die Erfahrung eines nicht klugen Verhaltens gemacht haben. Deshalb kommt nach der Entscheidung oft der Zweifel: War es klug, sich dafür zu entscheiden? Oder wir wissen nach einem Jahr nicht mehr, warum wir uns für etwas entschieden haben und denken, es wäre besser gewesen, wir hätten uns anders entschieden.

Wer auf Kurs bleiben möchte, muss sein eigenes Verhalten verstehen lernen, denn nur so schaffen wir es, uns nicht im Weg zu stehen. Komm dir also auf die Spur und frage dich:

  • Wann setzt du dir die Messlatte zu hoch?
  • Wann sprichst du dir Erfolge ab?
  • Wann sprichst du dir Wirksamkeit ab?
  • Wie gehst du in diesen Situationen mit dir um?
  • An welchen Stellen gehst du mir dir ins Gericht?
  • An welchen Stellen bist du dir Freund?
  • Und an welchen Stellen bist du dir Feind?

Das sind entscheidende Gedanken und Gefühle, die dich dahin leiten, dich selbst besser zu verstehen, um deine Ziele und deine Möglichkeiten mehr miteinander in Harmonie zusammenzubringen. Je mehr Harmonie herrscht und zusammenpasst, desto häufiger wird es dir gelingen, für dich selbst das Gefühl zu entwickeln, dass du in deinem Leben, deiner Haltung und deinem Handeln auf Kurs bist.

Willst du noch weitere Tipps wie du „Auf Kurs“ bleibst? Dann hör doch mal in meinen Podcast rein.